Kolumbarium in der Stadtkirche Schwabach

Urnenwand, Stadtkirche St. Johannes d.T. und St. Martin, 2019

Die Kirchengemeinde Schwabach-St. Martin, entschied sich als erste in Bayern eine Urnenwand einrichten zulassen. Seit Dezember 2019 schmückt nun ein einzigartiges Kolumbarium den Turm der Stadtkirche in Schwabach, konzipiert und umgesetzt von Empfangshalle in Kooperation mit Studio Tessin.

Taufbecken und Kolumbarium ©Empfangshalle

Im Kirchenraum bildet der Eingang zum Kolumbarium eine Achse mit dem polygonen Taufstein, die Gegenüberstellung von Anfang und Ende des Lebens. Das Kolumbarium vollendet so das, was im Kirchenraum bereits angelegt ist: Der Dreischritt aus Feier des neuen Lebens, gelebter Gemeinschaft sowie Tod und lebendiges Gedenken als Teile des Lebens in dieser Gemeinschaft.

Im Turmraum blickt der Besucher auf die Zellstruktur, die von hinten von Licht durchflutet ist. Da die einzelnen Fächer keine Rückwand haben, wird bei einer Trauerfeier die Urne also direkt ins Licht gestellt. Auch nach der Schließung der Wabenfront besteht für die Angehörigen die Gewissheit, dass die Urne nicht in Finsternis eingeschlossen, sondern von Licht umhüllt bleibt.

Je mehr Urnen ihren Platz im Kolumbarium finden, je mehr Waben also verschlossen sein werden, desto mehr werden die Lichtfugen zur Geltung kommen. Nicht nur die Urnen in den Fächern, sondern auch jedes einzelne Fach wird vom Lichtschein umschlossen. Im Licht finden die scheinbar schwebenden Waben Halt und durch das Licht stehen sie miteinander in Verbindung.

Das künstlerische Konzept stellt den Tod als Teil des Lebens dar, indem das Organische, das Vergängliche, eine Symbiose mit der immateriellen Ewigkeit des Lichts eingeht.